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22.01.2004, 18:28
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#1
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stock-channel.net member
Registrierungsdatum: Jun 2003
Beiträge: 111
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Woher kommt das Geld?
Hi,
ich habe eine im Grunde sehr 'dumme' Frage: Woher kommt das Geld?
Die Zentralbanken drucken und verleihen es, allerdings zu Zinsen. Also müssen die Banken mehr Geld an die Zentralbank abführen, als sie vorher bekommen haben. Woher kommt diese 'Gewinnspanne' der Zentralbank? Nimmt dadurch nicht die Menge des in Umlauf befindlichen Geldes mit der Zeit immer weiter ab?
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Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Pump die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) |
23.01.2004, 09:36
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#2
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stock-channel.net member
Registrierungsdatum: Mar 2003
Ort: Duisburg
Beiträge: 468
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Da hast du ein sehr wichtiges Problem erkannt!!!!!
Für jeden der seinen Kredit + Zinsen zurückzahlt, muß es auch wieder einen geben, der sich diese Gesamtsumme (AltKredit + Zinsen) wieder leiht. Sonst kommt es zu einer Schrumpfung der umlaufenden Geldmenge und damit zu einer Deflation. Sprich schwere Wirtschaftskrise.
Damit in einer Wirtschaft mit Zinsen die Räder am Rollen bleiben muß die Gesamtverschuldung und das Gesamtguthaben, was das gleiche sein muß, immer weiter steigen. Bis zum Crash!!!
Allerdings gibt es zu dem Thema gute Bücher. Gehe doch einmal auf die Seite www.geldcrash.de und bestelle die Bücher "Börsenkrach, Weltwirtschaftskrise, der Weg in den 3. Weltkrieg" und Günter Hannischs neustes Werk "Deflation".
Oder lade dir einfach kostenlos das Buch "Das Geldsyndrom" aus dem Internet herunter. Der Link dazu steht unter diesem Beitrag.
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23.01.2004, 13:39
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#3
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stock-channel.net member
Registrierungsdatum: Jun 2003
Beiträge: 111
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Dankeschön ^^ werds mir gleich mal zu Gemüte führen 
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Geändert von Pump (23.01.2004 um 13:44 Uhr).
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23.01.2004, 13:52
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#4
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stock-channel.net trader
Registrierungsdatum: Jul 2003
Ort:
Beiträge: 10.166
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Das Geld wird gedruckt, und dann gegen Sicherheiten und Zinsen verliehen.
Der Urzins ist aber gar nicht im System vorhanden, sondern muß erarbeitet werden.
Wie- in dem neues Geld geschaffen wird- mit neuer Schuld.
Deswegen ist all unser Geld Schuldgeld- oder Fiat Money. Die Vermögen wachsen zwingend genauso wie die Schulden- bis die Verteilung durch den Zins immer mehr Nettozahler ausfallen läßt, und so nicht mehr genug neue Schulden gemacht werden können. Dann springt der Staat als Geldschöpfer ( Schuldenmacher ) ein, aber auch der kann nicht unbegrenzt Geld schöpfen, weil er Zinsen zahlen muss.
Zusätzlich zu den Empfehlungen eben, die sehr gut sind, solltest du dich mit Senf: Der Nebel um Geld und Zins, und Bernard Lietaer, Die Zukunft des Geldes beschäftigen. Von Lietaer kommt auch: Das Elfte Lederstück. Du wirst fall alles unter www.geldreform.de finden.
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"Viele Wirtschaftswissenschaftler glauben an ihre Theorien, wie andere Menschen an ihre Religion glauben." John Mauldin
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24.01.2004, 13:37
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#5
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stock-channel.net trader
Registrierungsdatum: Jan 2002
Beiträge: 13.408
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.............und wie zahlten/zahlen die vielen insolvenzen?
gruß trine 
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26.01.2004, 19:03
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#6
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stock-channel.net member
Registrierungsdatum: Dec 2002
Beiträge: 432
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Das versteh isch net.
Wieso nimmt die Geldmenge durch die Zinsen immer mehr ab? Meiner Meinung nach müßte sie immer weiter zunehmen.
Wer kann helfen?
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27.01.2004, 08:13
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#7
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stock-channel.net trader
Registrierungsdatum: Jul 2003
Ort:
Beiträge: 10.166
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Sie nimmt nicht ab, sie ist zum Wachstum verdammt.
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"Viele Wirtschaftswissenschaftler glauben an ihre Theorien, wie andere Menschen an ihre Religion glauben." John Mauldin
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Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Sit die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) |
10.03.2004, 09:30
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#8
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stock-channel.net starter
Registrierungsdatum: Mar 2004
Beiträge: 4
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Wenn man annimmt das Kapitalismus in seiner Reinform genauso wenig existieren kann wie der Kommunismus würde ich behaupten das
prinzipiell die Leitzinspolitik der NCBs und der ECB der Anfang alles Übels sind. Kurzfristig gibt es tausende Argumente für eine Regulierung aber auf lange Sicht ist sie aber nach meiner Meinung eine feindliche Einmischung in die Wirtschafts-Geschehnisse und somit unnatürlich.
Deswegen trifft der Kommentar von SIT so genial „Sie nimmt nicht ab, sie ist zum Wachstum verdammt.“ …
Dieses Thema ist so gut daß man sogar einen Bestseller darüber geschrieben hat.
"One Billion Dollar" schöne Geschichte.
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10.03.2004, 23:34
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#9
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stock-channel.net starter
Registrierungsdatum: Mar 2004
Beiträge: 2
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Ich möchte mich der Buchempfehlung "Das Geldsyndrom" von Helmut Creutz anschliessen. Kann man auch bei www.inwo.de bestellen.
Von den Zentralbanken wird nur die Bargeldmenge gesteuert. Die Menge der Geldforderungen (alles auf Bankkonten und in Wertpapieren) wächst beim Geldumlauf. Am einfachsten kann man sich das ohne die Geschäftsbanken vorstellen:
Beispiel:
Zwei Personen, die eine produziert jeden Tag ein Brot. Der Nachbar produziert nichts und hat einen Geldschein. Er kauft mit dem Geldschein das Brot. Am nächsten Tag leiht er sich den Geldschein vom Brotbäcker und kauft wieder das Brot. Leiht wieder den Geldschein, kauft wieder das Brot usw.
Nach 10 Tagen ist immer noch nur ein Geldschein im Umlauf.
Der Brotbäcker hat jedoch eine Forderung über 10 Geldscheine notiert (auf seinem Konto) und der Nachbar hat 10 Geldscheine Schulden notiert. usw.
Zurück zur realen Volkswirtschaft: Theoretisch könnte die Geldmenge auch schrumpfen. Das ginge aber nur, wenn z.B. die Multimillionöre auf die Flohmärkte gehen, und den verschuldeten Flohmarkthändlern ihren ganzen Schrott irre teuer abkaufen. Dann sind die Multimillionäre ihr Geld los, und die Flohmarkthändler können ihre Schulden zurückzahlen.
Gleiches müssten die Leute mit positivem Geldguthaben bei verschuldeten Unternehmen und dem Staat tun. Irgendwann gäbe es dann nur noch Bargeld und alle Konten sind leer. Keine Guthaben, keine Schulden. Das passiert natürlich in der Realität nicht, sondern stattdessen werden Zinsen, Dividenen, Mietzins und Pachten kassiert bis zum Erbrechen.
Geändert von Rakete4 (10.03.2004 um 23:36 Uhr).
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11.03.2004, 16:30
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#10
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stock-channel.net member
Registrierungsdatum: Dec 2002
Beiträge: 432
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sehr interessant, Rakete...
Wenn die Geldmenge weiter so aufgepumpt wird, wird wohl früher oder später die Bombe platzen. Also sollten sich alle, die Geldvermögen besitzen, schon mal nach geeigneten Sachwerten umsehen, bevor sich ihr Geld in heisse Luft auflöst.
Für die Wirtschaft kann es ja nur gut sein, wenn das Spiel mal wieder von vorne losgeht. 
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11.03.2004, 17:36
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#11
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stock-channel.net member
Registrierungsdatum: Jun 2003
Beiträge: 111
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Zitat:
Original geschrieben von Sit
Sie nimmt nicht ab, sie ist zum Wachstum verdammt.
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Vom den Systemvoraussetzungen her müsste sie doch abnehmen, sie tut es nur nicht, da sonst das System selbst keinen Bestand hätte.
@charly-pappa Ich glaube, Kapitalismus in Reinform könnte existieren, dazu müsste das staatliche Geldmonopol abgeschafft werden, damit auch die Zahlungsmittel einem freien Wettbewerb untereinander unterliegen.
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13.03.2004, 09:46
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#12
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stock-channel.net trader
Registrierungsdatum: Jul 2003
Ort:
Beiträge: 10.166
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Sehr gute Beiträge. Jetzt überlegt nochmal das Miegel-Geschwätz von der Altersbedrohung unserer Gesellschaft. Wir sind nicht nur deswegen bedroht, weil wir immer älter werden und immer weniger prozentual im Erwerbsleben stehen ( wobei das eigentlich die fast einzige Einkommensquelle für den Großteil der Bevölkerung ist ), sondern weil die Umverteilung durch den Zins beständig zunimmt ( wer viel hat bekommt automatisch mehr dazu! )
Und in dieser Thematik ist auch der Schlüssel zum Bevölkerungswachstum oder Eroberungskriegen zu finden.
Wir sind zum wachsen verdammt. Wenn es nicht mehr genug Möglichkeiten gibt, neue Schulden/Vermögen aufzubauen, crasht das ganze, weil die Gläubiger ihr Vertrauen verlieren. Also entweder immer mehr Schuldner ( viele kleine Kinder, Kolonien ) oder Krieg, damit die Realkapitalien vernichtet werden und die Scheiße von vorne losgehen kann.
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"Viele Wirtschaftswissenschaftler glauben an ihre Theorien, wie andere Menschen an ihre Religion glauben." John Mauldin
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Für Inhalt und Rechtmäßigkeit dieses Beitrags trägt der Verfasser Sit die alleinige Verantwortung. (s. Haftungshinweis) |
22.03.2004, 13:53
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#13
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stock-channel.net starter
Registrierungsdatum: Mar 2004
Beiträge: 4
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Ich dachte die ECB ist unabhängig vom Staat, jedenfalls würde rein "freies" Geld eine Inflationsfalle sein.
... schafft Geld Geld Geld, nur dann bekommt Ihr auch noch mehr Geld.
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04.06.2005, 10:37
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#14
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Registrierungsdatum: Jan 2002
Beiträge: 58.578
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"wenn ihr Geld wollt, dann sollt ihr auch nichts anderes bekommen"
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25.10.2005, 15:56
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#15
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stock-channel.net starter
Registrierungsdatum: Oct 2005
Beiträge: 19
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Achim H. Pollert: Woher kommt das Geld?
Allzu dumm ist die Frage nicht...
Grundsätzlich ist die Entstehung des Geldes ein
natürlicher Vorgang. Das zirkulierende Geld bildet
den Wert der betreffenden Volkswirtschaft ab. Die
einzelnen Geldeinheiten stellen angteilige
Anspruchszertifikate an die Volkswirtschaft dar.
Folglich führt eine Steigerung der Geldmenge (wie z.B.
nach der Wende der Umtausch der Ostmark 1:1) nur
zu einer Entwertung des einzelnen Anteils.
Dieser Vorgang läuft unabhängig von Staat und
Zentralbank.
Nach dem Krieg etwa entstand in Deutschland von
sich aus die "Zigaretten-Währung". Auch wer nicht
rauchte, bediente sich dieses "Zahlungsmittels".
In früheren Zeiten entstand so auch die Währung aus
Edelmetallen (die ja damals selber keine richtige
industrielle Verwendung fanden). Die Zentralbank
entstand aus dieser Tradition, indem man das
Papiergeld jederzeit bei der Notenbank gegen Gold
(oder Silber) eintauschen konnte.
Hoffentlich ist euch hiermit vorerst gedient.
Achim H. Pollert
PS: Die Geldmarktzinsen als Steuerungsinstrument der
Geldmenge sind dabei weniger ein Gewinninstrument
der Zentralbank, dafür mehr ein Steuerungsmittel für
die Geldpolitik. Wen es interessiert: Ich habe dazu unter
http://www.uni-protokolle.de/foren/viewt/39253,0.html
einen Aufsatz geschrieben.
Liebe Grüsse
Zitat:
Zitat von Pump
Hi,
ich habe eine im Grunde sehr 'dumme' Frage: Woher kommt das Geld?
Die Zentralbanken drucken und verleihen es, allerdings zu Zinsen. Also müssen die Banken mehr Geld an die Zentralbank abführen, als sie vorher bekommen haben. Woher kommt diese 'Gewinnspanne' der Zentralbank? Nimmt dadurch nicht die Menge des in Umlauf befindlichen Geldes mit der Zeit immer weiter ab?
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