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Vollständige Version anzeigen : Greenspans Kampf: mit Zinsen gegen Windmühlen


KA111
16.05.2001, 01:58
http://services.elliottwave.com/charts/update/discount.gif

Ungehofft kommt oft. Let us see. Diese interessante Grafik gibt übrigens nicht meine Meinung wider. Es ist zuviel Geld im spiel (M3). Sollten allerdings die Bonds in die Grütze gehen....

Hat das Börsenpublikum die Lust verloren oder den Glauben an die magische Wirkung von Zinssenkungen? 4 % runter können wir noch.:D Sind Fed Reserve Rates oder Unternehmensgewinne das Lebens-Elixier der Börse? Bei Beginn der Zinssenkungsrunde im Januar war man in breiten Kreisen noch bereit, auf das erstgenannte zu setzen.

Gruß
KA:)

germanasti
16.05.2001, 05:14
Wenn man bedenkt das die Nasdaq VOR der ersten Zinssenkung im Januar 300 P. höher notierte als jetzt & die Future erneut ein nachgeben andeuten...

Die Strategie Greenspans, eine kleine Liquiditätshausse, scheint sich nicht aufzugehen...

Ralph
16.05.2001, 16:19
Hallo Ihr beiden,

m.E. ist das was Greenspan gestern gemacht hat, das EINZIG richtige gewesen ..... es hätte sogar noch mehr sein können ! .... das ist das einzige was ich ihm "ankreide" !

Dass die Inflation im Griff ist, hat er gestern auch eindeutig gesagt, und ich glaube ihm das ! Die Fed wird Geld drucken müssen, um diese hartnäckige Deflationsphase (ausgelöst auch durch ihre zu starken Zinserhöhungen) zu überwinden.

Man verweist immer auf die rapide gestiegenden Geldmenge M3, um auf die "Gefahr" der ausufernden Geldmenge hinzuweisen. Wenn ihr mal in die Fed-Bilanzen reinschaut, dann wird man festestellen, dass dieses Aggregat netto KEIN Wachstum in 2001 gezeigt hat, sie im Dreimonatsvergleich -um Sondereinflüsse bereinigt- sogar GEFALLEN ist.

Solange die Leute ihr Geld horten, solange kann diese Phase nicht zu Ende gehen und solange MUSS Greenspan weiter senken .... und dies weitaus mehr, als die jetzigen Indikatoren anzeigen, und das wird er tun !
Er muss dafür dafür sorgen, dass mehr Geld da ist, als die Leute wollen.

Aus diesem Grund ist auch das "Inflationsproblem" vernachlässigbar.

Ralph

germanasti
16.05.2001, 17:07
Hallo Ralph,

Deine These mag im Grunde richtig sein & konnte in der Historie sehr oft angewendet werden. Doch vergiss nicht, das nun erstmals die Sparquote negativ ist.
Die amerikaner horten kein Geld, die haben gar keines mehr!

Sicherlich kann er nun die KRedite so billig machen, das die Sparquote noch negativer wird und gleichzeitig der Konsum steigt. Wenn er damit Erfolg hat...
Genau der gleiche Versuch wurde an einem März schonmal unternommen. Es war im März 1929.

Ralph
16.05.2001, 17:33
Hallo Germa,

der Vergleich mit den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts hinkt m.E. ! Ich habe da vor Monaten schon mal was dazu geschrieben.

Hier der Link:

Vergleich der 1920er mit Heute .... (http://www.stock-channel.net/stock-board/showthread.php3?threadid=2443&highlight=1929)

Viel Spass bei Lesen, bin gespannt auf Deine Meinung.

Ralph

germanasti
16.05.2001, 18:33
Klasse Beitrag Ralph :)

Du hast es dort auch sehr schöne beschrieben: "damals wie heute hatten die Menschen ihre Ausgaben auf ein Minimum reduziert, um in keine Zwangsliquidierung zu geraten"
Deswegen sollte die Wirtschaft auch keine Chance auf eine nachhaltigen Aufschwung haben.

Die Kursexplosion an den Börsen, die momentan zu sehen ist, empfinde ich eher als noch schädlicher. Wenn die Liquiditätsüberflutung schief geht, steht ein völlig überbewerteter Aktienmarkt einem riesigen Kredit-Bubble gegenüber.

Die direkten Auswirkungen sollten nicht mit 1929 zu vergleichen sein, denn die Instrumente sind moderner und anders.
Doch die indirekten sind schlimmer (siehe z.B. Nasdaq)