Wie entwickeln sich Leitzins, EZB und Verbraucherkredite in 2018? Geschrieben von Redaktion
Veröffentlicht: 12:40 - 15.06.2017
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Inzwischen ist bekannt, wie groß die Auswirkung des Leitzinses für den Finanzmarkt allgemein ist. Für das Jahr 2018 richten sich aus diesem Grund wieder viele Augen auf die weitere Entwicklung. Doch welche Änderungen sind dabei zu erwarten und wie wirken sie sich speziell auf den Aktienmarkt und den Kreditmarkt aus, die beide in den letzten Jahren so deutlich von der aktuellen Politik profitierten?
Setzt sich der Aufschwung des Kreditmarkts fort?
Auf der einen Seite ist deutlich zu erkennen, warum speziell der Kreditmarkt in den letzten Jahren so erhebliche Zuwächse erreichen konnte. Die Leitzinsen befinden sich nun seit mehreren Jahren auf sehr niedrigem Niveau, was Sparern die Rendite durch klassische Geldanlagen erschwert. Auf der anderen Seite haben Kreditnehmer die Gelegenheit, sich große Summen zu niedrigen Raten zu leihen und damit die eigenen Wünsche zu finanzieren. Inzwischen buhlen nicht nur die Hausbanken um die Gunst der Kunden, denn auch der Onlinekredit rückt nun in den Fokus der Öffentlichkeit. Häufig sind im World Wide Web sogar noch günstigere Angebote zu finden, da dort geringere Kosten für Mitarbeiter und Räumlichkeiten vorherrschen. Der Verbraucher profitiert letztendlich von dieser Entwicklung, da er auf ein großes Angebot unterschiedlicher Banken zurückgreifen kann.
Die Politik der EZB
Die Europäische Zentralbank ist maßgeblich verantwortlich für die Entwicklung der letzten Jahre. Nach den Einbußen im Rahmen der Finanzkrise war es notwendig, die Märkte durch günstiges Geld zu stützen. Bis heute sind davon die groß angelegten Anleihekäufe übriggeblieben, die Jahr für Jahr hohe Milliardensummen in die europäische Wirtschaft lenken. Da billiges Geld zur Verfügung steht, konnten Unternehmen neue Investitionen tätigen und dadurch den aktuellen konjunkturellen Aufschwung herbeiführen. Während die Sparer unter dieser Marschroute zu leiden haben, profitieren ganze Gesellschaften und die verschuldeten Staaten Europas von der aktuellen Lage.
Auf der anderen Seite könnte sich diese Wirkung auch in ihr Gegenteil kehren. Denn die Bildung einer Blase steht im Bereich des Möglichen, die auch die Aktienmärkte zu spüren bekommen würden. Aus diesem Grund fordern viele Experten ein Umdenken in der Politik der EZB, welches von manchen sogar bereits im Jahr 2018 erwartet wird.
Die Leitzinsen im Blick
Bereits im Jahr 2016 war im amerikanischen Raum eine leichte Erhöhung des Leitzinses zu beobachten. Viele sahen dies bereits als erstes Indiz einer Wende, die nun jedoch bis ins Jahr 2017 ausgeblieben ist. Aus diesem Grund ist es sehr unwahrscheinlich, dass sich die EZB zu einer radikalen Umkehr im kommenden Jahr entschließt. Zum einen würde dies dafür sorgen, dass die Kreditzinsen wieder steigen und die Neigung zu neuen Investitionen sinkt. Auf der anderen Seite würde Kapital aus dem Aktienmarkt abgezogen werden, was die aktuell so starken Kurse auf internationaler Basis bröckeln ließe. Vor allem bei den Privatanlegern würden klassische Geldanlagen wieder an Bedeutung gewinnen, da sie plötzlich ihre allgemeine Sicherheit mit wieder steigenden Zinsen kombinieren würden.
Fazit
All diese Faktoren belegen, wie groß der Einfluss der EZB auf das finanzpolitische Geschehen ist. Selbst der Endverbraucher kommt in jedem Fall in Kontakt mit den neuen Parametern, die auch deshalb in der Öffentlichkeit auf so großes Interesse stoßen. Deshalb ist die weitere Entwicklung von so zentraler Bedeutung.